Neue Studie: Zitronenduft verlangsamt Leberkrebs
Antonia
Laut einer neueren Studie von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum können Riechrezeptoren bei Diagnose und Therapie von Leberkrebs von Nutzen sein. Besonders das Monoterpen Citronellal wurde als mögliches Mittel zur Identifizierung und Behandlung kanzeröser Leberzellen untersucht.
Grundlage dieser Entdeckung waren frühere Untersuchungen, wonach Terpene, die den pflanzlichen ätherischen Ölen ihren charakteristischen Duft verleihen, das Krebswachstum unterdrücken. Diese Studie konzentrierte sich ausschließlich auf Citronellal, die Ergebnisse sind vielversprechend.
Wie Zitronenduft bei Diagnose und Behandlung von Leberkrebs eine Rolle spielen kann
In der Zeitschrift Archives of Biochemistry and Biophysics, die die Studie veröffentlichte, hieß es über die Ergebnisse:
… eine Wirkung auf die Progression des hepatozellulären Karzinoms. Hiermit liefern wir erstmals Daten über den von (-)-Citronellal in menschlichen hepatozellulären Karzinomzellen ausgelösten molekularen Mechanismus. Der identifizierte Riechrezeptor könnte als potenzielles therapeutisches Ziel bei der Krebsdiagnose und -behandlung dienen.
Insgesamt zeigte sich, dass Citronellal bei hepatozellulärer Progression, allgemein bekannt als »Leberkrebs«, die Zellproliferation reduzierte.
Als Ursache von Leberkrebs gelten übermäßiger Alkoholkonsum, Zirrhose und Hepatitis; in den USA fordert er bis zu 24 550 Todesopfer pro Jahr. In Deutschland ist er mit etwa 8900 Opfern jährlich die dritthäufigste tumorinduzierte Todesursache.
Bei ihrer Untersuchung konzentrierten sich die Forscher auf das Citronellal, eine Untergruppe der Terpene. Diese lösen durch die Aktivierung von Riechrezeptoren Zellsignalwege aus. Anhand eines Lebertumor-Modells fanden die Forscher, dass der
»… entscheidende Riechrezeptor OR1A2 in Leberzellen vorhanden und für die Reaktion der Zelle verantwortlich ist. Wird den Zellen die Möglichkeit genommen, diesen Rezeptor zu bilden, reagieren sie nicht mehr auf die Terpene.«
Zu ihrer Entdeckung erklären die Wissenschaftler: »Die Ergebnisse sind ein neuerliches Beispiel für die Bedeutung von Riechfaktoren außerhalb der Nase, sie wecken die Hoffnung, für die Krebstherapie neue Medikamente ohne schwere Nebenwirkungen entwickeln zu können.«
Die Kraft des Dufts kann die Heilung mentaler und körperlicher Erkrankungen unterstützen
Die heilende Kraft von Düften findet mittlerweile mehr Beachtung. Die ganzheitlich orientierte Ärztin Dr. Julie Chen empfiehlt ihren Patienten häufig eine Aromatherapie. Sie kommen zu ihr mit verschiedenen mentalen und körperlichen Krankheiten und Beschwerden, von Depression bis zur rheumatoider Arthritis. Für Dr. Chen ist Zitrone ideal für Patienten mit Erschöpfung, Kopfschmerzen, Depression, Muskelschmerzen und Magenverstimmung.
»Wenn wir einen Duft einatmen, kommen die Moleküle mit unserem olfaktorischen Epithel, unseren Rezeptoren in der Nase, in Kontakt«, erklärt sie.
»Die Übermittlung des Signals über den Kontakt mit dem Duftmolekül an das Gehirn führt zu Interpretation des Dufts in den Hirnarealen, die für Gedächtnis, sensorische Perzeption und allgemeine Verarbeitung zuständig sind, und weiterhin zu einer Drüse im Gehirn, die die chemische Ausscheidung an das Blut und andere Gehirnbereiche steuert, um nur einige der Wirkungen zu nennen.«
Wie Dr. Chen erklärt, reagieren Menschen unterschiedlich auf verschiedene Düfte. Wichtig sei es deshalb, diejenigen zu finden, die eine positive Antwort auslösen: »…Sie brauchen nur genau den Duft auszuwählen, der Ihnen hilft, sich geistig und körperlich besser zu fühlen, den Rest erledigen Nase und Gehirn.«
Quellen:
viaNeue Studie: Zitronenduft verlangsamt Leberkrebs – Kopp Online.