Um den Außenwert der Krone zum Euro stabil zu halten, „druckt“ die dänische Zentralbank unentwegt Geld. Damit bläht sie nicht nur die Bilanz auf, sondern begünstigt auch noch eine schlagartige Entwicklung, wie sie erst kürzlich der Schweizer Franken erlebte.
Von Marco Maier
Dänemark ist zwar nicht Mitglied der Eurozone, doch die Dänische Krone ist faktisch an die europäische Gemeinschaftswährung gebunden. Im Zuge des „Wechselkursmechanismus II“ gilt zwischen der dänischen Währung und dem Euro seit 1999 ein fixer Wechselkurs, der eine Bandbreite von +/-2,25 Prozent aufweisen darf. Damit haben die Dänen zwar ihre eigene Währung, die jedoch direkt an die Währungspolitik der EZB angebunden ist, ohne dabei ein Mitspracherecht zu haben. Dies kommt der dänischen Zentralbank nun jedoch teuer.
Angesichts des Umstands, dass der Euro im internationalen Vergleich stetig an Wert verliert, gilt Dänemark (wie auch die Schweiz) als Ausweichhafen für ausländische Gelder. Der stetige Zustrom von ausländischem Kapital sorgt jedoch dafür, dass die Dänische Krone einem massiven Aufwertungsdruck unterliegt. Um dem entgegenzuwirken, „druckt“ die Notenbank eben Unmengen an Kronen, um damit die hereinströmenden Devisen aufzukaufen. Allein im Januar und Februar dieses Jahres belief sich diese Intervention auf 280,5 Milliarden Kronen (37,6 Milliarden Euro).
Das heißt: Nur um die Währung stabil zu halten, wendete man innerhalb von 2 Monaten umgerechnet 6.600 Euro pro Einwohner auf. Damit lässt sich zumindest ungefähr erahnen, welcher große finanzielle Druck auf das kleine Land ausgeübt wird. Selbst die Senkung des Einlagenzinses auf -0,5 Prozent stellt offenbar keine Abschreckungsmaßnahme dar. Sollte sich das Franken-Szenario auch bei der Krone wiederholen, wäre ein Kurssprung samt großer Gewinnmitnahmemöglichkeit drin. Ein Kurs von 6,00 bis 6,25 Kronen je Euro ist dabei durchaus denkbar.
viaDänemark: Der Krone droht das Franken-Schicksal | Contra Magazin.