USA: Das Land der unbegrenzten Schuldenberge


USA: Das Land der unbegrenzten Schuldenberge

Die Amerikaner spielen sich gegenüber den Europäern in Sachen Schuldenkrise als Lehrmeister auf. Doch die Lage in Übersee ist wesentlich dramatischer als jene in der Europäischen Union.

Von Marco Maier

Im Schuldenstreit mit Griechenland liegen sich nicht nur die EU-Staaten hinsichtlich der Zukunft in den Haaren, auch US-Vertreter debattieren fleißig mit. Dabei gilt auch hier das Motto, dass man zuerst vor der eigenen Türe kehren sollte, bevor man anderso Staub aufwirbeln geht.

Noch im Jahr 2004 lag die US-Staatsverschuldung bei etwa 8 Billionen Dollar, jene der gesamten US-Volkswirtschaft bei rund 37 Billionen Dollar. Heute, rund 10 Jahre später sieht die Lage deutlich schlimmer aus. Rund 18,3 Billionen Dollar an öffentlichen Schulden haben die USA derzeit. Doch das ist nicht alles: Inklusive der privaten Haushalte und der Unternehmen ist die US-Volkswirtschaft mit 61,2 Billionen Dollar verschuldet. Das heißt: Pro Einwohner beträgt die Schuldenlast derzeit ganze 190.000 Dollar.

Dem stehen zwar Vermögenswerte in Höhe von 118,8 Billionen Dollar – rund 370.000 Dollar pro Kopf – gegenüber, doch der Großteil davon sind nur fiktive Vermögenswerte, die lediglich infolge der Finanzmarktblasen ein derart hohes Niveau erreichen. Zum Vergleich: Noch 2004 lagen die gesamten US-Vermögenswerte bei etwa 63 Billionen Dollar, bzw. rund 215.000 Dollar pro Kopf.

Somit stiegen die Staatsschulden in diesem Zeitraum um rund 130 Prozent und die Gesamtverschuldung wuchs immerhin um rund 65 Prozent. Die gesamten Vermögenswerte hingegen verzeichneten seit 2004 ein Plus von zirka 90 Prozent. Die gesamte offizielle Teuerung (Inflation) kumulierte sich jedoch im selben Zeitraum auf gerade einmal 25 Prozent.

Damit wird deutlich, dass die USA ihr Schuldenproblem wohl nur durch eine massive Inflationierung des Dollars lösen können. Denn bis zum Jahr 2019 werden den Prognosen zufolge allein die Staatsschulden bei 20 bis 23 Billionen Dollar liegen. Zwar soll das Schuldenniveau selbst – im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – in etwa gleich bleiben, doch angesichts der hedonischen Preisbereichnung (also der geldlichen Einkalkulierung von Qualitätsverbesserungen), verschärft sich die finanzielle Lage dramatisch.

Denn die Basis für die Steuern und Abgaben zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte sind nun einmal die tatsächlichen Umsätze, Gewinne und Löhne – nicht die fiktiven der BIP-Berechner. Das darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, zumal das offiziell angegebene Bruttoinlandsprodukt jetzt schon um mindestens 25 Prozent überbewertet ist. Damit ist die reale Belastung der amerikanischen Volkswirtschaft dramatisch höher als es die offiziellen Zahlen zeigen.

viaUSA: Das Land der unbegrenzten Schuldenberge | Contra Magazin.

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