Oft gibt es zwischen den Anhängern verschiedener Ernährungsformen Meinungsverschiedenheiten. Bestimmt hast du auch schon festgestellt, wie schnell das in Missmut oder Streit enden kann.
Das Thema Ernährung polarisiert eben.
Jeder denkt, dass er Recht hat und mehr weiß, als die Anderen. Jeder möchte darlegen oder beweisen, dass SEIN Weg der einzig Richtige ist. Offenheit und Akzeptanz fehlen hier oft.
Dafür hat sicherlich jeder so seine Gründe. Man möchte ein Zeichen setzen, aufmerksam machen und letztendlich einfach nur versuchen, zu helfen.
Oft kommt das jedoch völlig falsch an.
Motivation durch positives Vorleben erzeugen
In den wenigsten Fällen wird Inspiration oder eine Veränderung durch Druck, Bekehren oder auf Befehle hin erzeugt. Missionieren wirkt auf den Anderen wie Kritik und bewirkt somit oft das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte.
Der Andere fühlt sich möglicherweise nicht ernst genommen, unsicher, er macht “dicht”, nimmt es als Kritik eventuell persönlich. Das bewirkt, dass derjenige möglicherweise in Rechtfertigung fällt, sich angegriffen fühlt, kontert, den Ball zurück spielt oder resigniert.
Außerdem entstehen negative Energien, die sich nicht nur auf die persönliche Beziehung zum Anderen nachteilig auswirken können, sondern auch das jeweilige Thema negativ belegen, sodass die Freude, darüber zu sprechen, schwindet.
Inspiration ist gut und wichtig – aber wird am ehesten durch positives Vorleben bewirkt.
Vielleicht hast du auch schon die Erfahrung gemacht, dass man paradoxerweise dann Inspiration und Veränderung bei anderen erreicht, wenn man davon loslässt, andere bekehren zu wollen…
Ich bin es inzwischen leid, über Ernährung zu sprechen. Klar, einen provozierenden, “gedankenanregenden” Satz wirft sicher jeder gerne mal in die Runde. 😉 Und oft ist der Reiz groß, bestimmte Personen auf das Thema Ernährung anzusprechen, wenn man genau weiß, dass ihnen eine Ernährungsumstellung helfen würde.
Aber die Meinungen gehen hier einfach oft zu weit auseinander und meistens lässt sich nicht wirklich sachlich darüber reden. Leider. Wenn mich jemand gezielt fragt und ich sehe, dass derjenige Interesse hat, dann macht es mir nichts aus. Dann weiß ich, dass er interessiert ist, zuhört, seine Synapsen sozusagen bereit sind, etwas aufzunehmen.
Dabei gibt es so viel, das uns alle verbindet! Mehr als man auf Anhieb denkt.
Ob Vegetarier, Veganer, Rohköstler, Paleo- oder Low-Carb-Anhänger, etc. – es gibt genügend Gründe, warum man einfach jeden akzeptieren sollte.
Augenmerk liegt auf der Gesundheit
Eigentlich jedem, der sich mit Ernährung beschäftigt, geht es um seine Gesundheit. Und wir sollten es schätzen, wenn jemand für sich selbst Verantwortung übernimmt und etwas verändern will.
Es gibt zwar immer mehr Menschen, die sich darüber Gedanken machen, aber im Großen und Ganzen sind sie noch rar. Wie groß die Verbindung von Gesundheit und Ernährung ist, haben noch nicht viele erkannt und man sollte dankbar um jeden sein, der verstanden hat, dass der Schlüssel für Gesundheit in der Ernährung liegt.
2. Individuelle Ansichten aufgrund verschiedener Erfahrungen
Jeder hat in seinem Leben andere Erfahrungen gemacht, andere Erlebnisse gehabt, sein Wissen aus anderen Quellen bezogen. Demnach haben sich unterschiedliche Ansichten entwickelt.
Dem einen geht es rein um den gesundheitlichen Nutzen einer Ernährungsform, der andere isst aus ethischen Gründen kein Fleisch. Jedem das Seine! Der eine hat Buch X gelesen, der andere das Gegenteilige auf Blog Y.
Wenn wir uns das vor Augen halten, können wir akzeptieren lernen.
Wenn wir jemanden nicht verstehen, versteht er uns höchstwahrscheinlich auch nicht. Und wir wollen ja auch akzeptiert werden.
3. Jeder Körper hat andere Bedürfnisse
Unsere Körper sind so unterschiedlich. Unsere Gene, unsere Darmflora und Darmbakterien, Blutgruppen, Gedanken, die persönlichen Vorlieben bei dem, was wir gerne essen und die dadurch bedingte Nährstoffzufuhr. Der eine verträgt keine Milchprodukte, wieder ein anderer hat Probleme mit Gluten.
Im Prinzip wären wir uns alle sehr ähnlich, wenn wir uns alle auf dem gleichen Level befinden würden. Wenn es aber um Feinheiten geht, sind wir alle unterschiedlich.
4. Gemüse und Obst sind die Basis
Hier sind wir uns alle einig. Obst und Gemüse ist die Basis aller Ernährungsformen. Jedem ist klar, wie wichtig Früchte für uns sind, dass sie den Hauptteil unserer Ernährung bilden sollten und das allgemeinverträglichste Lebensmittel überhaupt sind. (Wir könnten eigentlich auch einfach über Obst und Gemüse reden, um das Streitpotenzial gering zu halten. ;-))
5. Hohe Qualität der Lebensmittel
Wenn Fleisch, dann keine Massentierhaltung. Wenn Obst oder Gemüse, dann am besten in Bio-Qualität oder regional – vom Bauern um’s Eck. Menschen, die auf Ernährung und Gesundheit achten, sind naturverbundener, achten auf Qualität, konsumieren bewusster, wollen Genuss.
Wer auf sich achtet, legt auch Wert auf korrekte Arbeitsbedingungen, Herstellung, Anbaumethoden, Firmenphilosophien, auf Umweltschutz und Tierwohl.
6. Nachhaltiger Lebensstil
Es geht allen um ein nachhaltiges Leben. Wer auf Nachhaltigkeit “im Kleinen” Wert legt, also auf seine Ernährung, seine Gesundheit und seinen Körper achtet, wird auch allgemein sensibler für die Themen Umwelt- und Naturschutz & Nachhaltigkeit.
7. Verzicht auf industrialisierte Lebensmittel
Bei so gut wie allen Ernährungsformen sind natürliche Lebensmittel gefragt. Stark verarbeitete Lebensmittel oder Lebensmittel mit Zusatzstoffen sollen gemieden werden. Wer sich mit Ernährung auseinandersetzt, möchte eben auch nur das Beste und Natürlichste für sich.
8. Überall findet sich etwas Gutes
Fakt ist, man kann in allen Ernährungsformen etwas Positives finden und irgend etwas mit auf den Weg nehmen.
So lerne ich z.B. einen sorgsamen Umgang mit Fleisch als Vegetarierin. Wie gut ich mich ohne Zucker und Getreideprodukte fühle und was für ein Geschenk Butter und Kokosöl sind, wenn ich mich Paleo oder Low Carb ernähre. Wie gut Hungern tun kann, wenn ich auch mal faste. Wie belebend grüne Säfte und lebendige Lebensmittel wirken, wenn ich mich mich Rohkost beschäftige.
Jede Information prägt uns ein bisschen und ist ein Baustein um die eigene Wahrheit herauszufinden.
Sich auf den eigenen Weg konzentrieren
Es gibt viele Wege, die man hinsichtlich Ernährung einschlagen kann. Oft ist es so, dass man einen bestimmten Weg – kürzer oder länger – geht und dann sozusagen die nächste Abzweigung nimmt, weil man sich neues Wissen angeeignet hat, andere Ansichten hat und man neue Erfahrungen machen möchte.
Was bisher für uns als gut und richtig galt, kann sich auch ändern, kann plötzlich verblassen oder einen ganz loslassen. Auf einmal ist man von etwas neuem angetan oder überzeugt und man schüttelt den Kopf und versteht nicht, warum man einmal anderer Ansicht war.
Wichtig ist, dass man sich inspirieren lässt und immer offen ist, neues kennenzulernen und auszuprobieren. So kann man seinen Körper kennen lernen und am besten feststellen, was gut für einen ist.
Ich habe schon viele Ernährungsformen ausprobiert und immer etwas dazu gelernt und alte Ansichten überdacht. Diese Erfahrungen prägen und geben Wissen. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin, wie ich heute denke & lebe.
Also: Geh DEInen Weg! Versuche, andere nicht zu verurteilen, denn du weißt nicht, wohin ihr Weg sie noch führt. Und: sag niemals nie – denn wir lernen nie aus! 🙂
Welche Ernährungsformen hast du schon ausprobiert? Welche wichtigen Aspekte hast du dabei gelernt? Wie gehst du mit Konfrontationen um?
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