Die chinesischen Machthaber wissen, dass ihre ganzen US-Staatsanleihen de facto wertlos sind, da Washington alte Schulden ohnehin nur mit neuen Schulden begleichen kann und die Gesamtschuld immer weiter wächst, bis das Schuldenkonstrukt zusammenbricht. Nun gibt es ernsthafte Überlegungen, die ganzen Bonds in Realkapital anzulegen: und zwar in Grundstücke, Immobilien und Unternehmen in den USA.
Von Marco Maier
Die Volksrepublik China gilt angesichts des nach wie vor gewaltigen Überschusses in der Handelsbilanz als der größte ausländische Gläubiger der Vereinigten Staaten von Amerika. Insgesamt rund 1,24 Billionen Dollar an US-Staatsanleihen befinden sich derzeit in chinesischem Besitz. Yu Qiao, Volkswirtschaftsprofessor an der Tsighua Universität in Peking präsentierte bereits im Jahr 2009 einen Plan, wie sich China gegen eine US-Zahlungsausfall absichern könnte.
Inzwischen hat die Bank of China – die chinesische Zentralbank – diese Pläne aufgegriffen und erste Maßnahmen ausgearbeitet, wie die ganzen US-Staatspapiere schrittweise in reale Werte auf US-Boden umgewandelt werden können. Damit könnte die Volksrepublik dazu beitragen, die marode US-Infrastruktur zu modernisieren und so auch lukrative Investments zu machen. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen wäre diese Umwandlung zudem noch deutlich lukrativer als bloß das Halten von Bonds.
Für die US-Regierung würde dies jedoch angesichts des nach wie vor stark defizitären Staatshaushalts immense Probleme mit sich bringen. Immerhin kämen so im Laufe der Zeit US-Bonds im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar auf den Markt, wodurch sich die bisherige Praxis der schuldenfinanzierten Staatshaushalte nicht mehr so leicht durchführen ließe, sofern nicht die US-Notenbank weiterhin Unmengen davon aufkauft. Zudem verschlechtert dies die längerfristige Zahlungsbilanz der amerikanischen Volkswirtschaft, da die Gewinne dieser Investments größtenteils wieder nach China flössen.
Andererseits ist dieser Schritt für Peking der einzig sinnvolle. Immerhin ist jedem logisch denkenden Menschen klar, dass dieser US-Schuldenexzess nicht mehr ewig so weitergehen kann. Die Umwandlung der Schuldscheine in reale Werte die auch nach einem Dollar-Kollaps noch einen Wert besitzen, ist somit absolut nachvollziehbar. Ganz nach dem Motto: „Wenn uns die Amerikaner schon so viel Geld schulden, dann gehen wir in den USA eben auf Einkaufstour und holen uns damit Sicherheiten.“
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