8 Gründe, warum unsere Vorfahren keine Unverträglichkeiten hatten


Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Ob Laktose-, Gluten-, Histamin-Intoleranz oder Fructosemalabsorption, etc. – Nahrungsmittelunverträglichkeiten nehmen heute fast schon exponentiell zu. Aber auch über allerlei Allergien wird immer häufiger geklagt.

Und das ist nur die Spitze des Eisberges, denn es gibt viele Menschen, die eine Unverträglichkeit haben, es aber noch nicht wissen oder spüren.

Aber was ist der Grund, dass diese Probleme besonders in der heutigen Zeit so stark zunehmen? In wie weit haben sich die Bedingungen und unser Lebensstil verändert?

Warum hatten unsere (Ur-)Großeltern keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

1. Saisonale & regionale Lebensmittel

Lebensmittel kamen von Bauernhöfen oder wurden auf kleinen Märkten erstanden. Diese Lebensmittel waren frisch. Sie kamen aus der Umgebung, hatten keine langen Transportwege hinter sich und wurden nicht lange gelagert. Es handelte sich um saisonales Obst und Gemüse, das meist reif geerntet wurde – im Rhythmus der Natur. Deshalb – und auch aufgrund der geringeren Lagerzeiten – waren diese Lebensmittel nährstoffreicher.

Oft enthielten (bzw. enthalten) alte Obst- und Gemüsesorten oder Wildformen viel mehr Nährstoffe als die heutigen auf Süße, harmonischen Geschmack und wenig Bitterstoffe gezüchteten Sorten.

Zudem war es in dieser Zeit noch nicht üblich, Lebensmittel in irgendeiner Form zu konservieren. Sie waren weniger oder gar nicht verarbeitet und enthielten somit noch alle wertvollen Inhaltsstoffe.

Da es zu jeder Saison andere Lebensmittel gab, war die Abwechslung in der Ernährung groß und Lücken in der Nährstoffversorgung wurden so automatisch geschlossen.

Je länger das Mindesthaltbarkeitsdatum, desto kürzer dein Leben!

2. Geringerer Einsatz von Chemie

Biologischer Anbau war damals Standard. Bio war früher konventionell. Der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln nahm erst Mitte des 20. Jahrhunderts stetig zu. Lebensmittel enthielten aufgrund der weniger ausgelaugten Böden mehr Nährstoffe – und natürlich weniger Chemikalien, die sich negativ auf den menschlichen Körper auswirken können.

Gentechnisch veränderte Pflanzen waren unseren Vorfahren fremd und fanden daher auch noch keinen Einsatz in Tierfuttermitteln.

Auch Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker wurden nicht verwendet.

In der Tierhaltung wurden noch kein Antibiotika und keine Hormone eingesetzt, was bei den damaligen Haltungsbedingungen auch nicht erforderlich war. Fleisch war völlig unbelastet.

Eigentlich war alles unbelasteter.

3. Weniger Zucker
Zucker gab es – wenn überhaupt – nur in geringen Mengen.

Zu viel Zucker zerstört die Darmflora und schwächt somit das Immunsystem. Wenn falsche Darmbakterien überhand nehmen oder sich der Candida-Hefepilz (der Zucker liebt) ausbreitet, kommt das komplexe und fein austarierte System im Darm durcheinander. Dies kann maßgeblich verantwortlich für die Entstehung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein.

4. Weniger Getreideverzehr
Heute wird Getreide auf einen möglichst hohen Ertrag und auf Resistenz gegen verschiedene Umwelteinflüsse und Schädlinge gezüchtet. Außerdem soll es einen möglichst hohen Glutengehalt haben (bis zu 50% Gluten), um die Backeigenschaften zu verbessern. Es ist mit dem Getreide, das man vor 100-200 Jahren oder früher verwendete (nur rund 5% Gluten), nicht mehr zu vergleichen.

Unser Körper – der sowieso nicht für den Verzehr von (glutenhaltigem) Getreide ausgelegt ist – konnte sich zudem in der kurzen Zeit nicht an die Veränderungen des Getreides gewöhnen. Kein Wunder also, dass es inzwischen mehr als 200 klinisch bestätigte Zusammenhänge zwischen Gluten und gesundheitlichen Beschwerden gibt. (Meinen persönlichen Erfahrungsbericht dazu findest du hier)

Zudem aßen unsere Vorfahren viel weniger Getreide, wie heute allgemein konsumiert wird. Früher wurden viel mehr tierische Produkte, Gemüse und Obst gegessen. Viele Menschen essen heute locker 3 Mal am Tag Getreideprodukte in verschiedenen Formen.

Der Darm macht das irgendwann nicht mehr mit, er kann nicht mehr so funktionieren, wie er soll.

5. Mehr Bewegung in der Natur
Unsere Vorfahren arbeiteten jeden Tag hart und hatten demnach viel körperliche Bewegung. Außerdem verbrachten Sie den Großteil ihrer Zeit draußen an der frischen Luft in Mutter Natur und nicht sitzend im Büro oder vor dem Fernseher.

Das ist mit ein Grund, weshalb unsere (Ur-)Großeltern einen gesunden Stoffwechsel hatten.

Weil sie einen gesunden und gut funktionierenden Körper und Stoffwechsel hatten, war ihr Körpergefühl besser. Sie aßen nach Gefühl. Niemand machte damals Diäten oder zählte Kalorien. Ihr Verlangen zeigte ihnen genau die Bedürfnisse ihres Körpers.

6. Eigene & schonende Zubereitung der Nahrung
Sie kochten ihr Essen selber und erhitzten ihre Nahrung – wenn überhaupt – nur mit Feuer. Mikrowellen, Induktionsherde, Fritteusen oder Teflon-Pfannen gab es nicht (und sind meines Erachtens auch heute eher schlecht als recht).

Fertiges Essen zu kaufen, war keine Option und in Restaurants zu gehen war Luxus.

Babys bekamen gesunde und wichtige Muttermilch, keine Ersatzprodukte. Dies ist die Basis für eine gut funktionierende Darmflora und ein gutes Immunsystem – auch im späteren Alter.

7. Zum Verzehr gedachte Tiere wurden vollständig verwertet
Während wir heute im Supermarkt fast nur Fleisch an sich oder zu Wurst verarbeitet bekommen, wurden damals alle Teile eines Tieres genutzt oder verwertet. Es wäre viel zu kostbar gewesen, hier etwas wegzuwerfen. Die Knochen samt Knochenmark wurden meist für Brühen und Suppen verwendet. Die meist zarten und aromatischen Innereien war beliebter und wichtiger Bestandteil des Abendessens.

Fleisch hatte damals eine viel bessere Qualität wie heute (Weidehaltung, 100% natürliches Futter, kein Antibiotika-Einsatz, “Bio-Qualität”,…) und insbesondere Organfleisch und andere tierische Teile waren dadurch noch nährstoffreicher als heute und hatten sozusagen medizinische Wirkung.

Wichtig ist auch, dass sie hauptsächlich gesunde gesättigte Fette aßen, die sich in Fleisch, Butter, Schmalz, etc. befinden. Billiges raffiniertes Pflanzenöl oder gehärtete Fette gab es damals nicht.

8. Vertrauen in die Selbstheilungskräfte
Unsere (Ur-)Großeltern gingen nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt, wie es heute oft der Fall ist.

Zum Doktor ging man früher nur, wenn man verletzt war oder in Lebensgefahr schwebte.

Erkältungen oder Fieber wurden auskuriert und mit Hausmitteln behandelt. Medikamente und deren Einnahme gab es noch nicht in dem Maße wie heute.

Sie vertrauten den Selbstheilungskräften des Körpers. Leider geht dieses Vertrauen immer mehr verloren – aber auch deshalb, weil die Selbstheilungskräfte aufgrund vieler heutiger schlechter Lebens- und Ernährungsweisen abnehmen.

Unsere Ernährungsweise beeinflusst jede Zelle unseres Körpers. Und die Gesundheit unserer Zellen hängt von unserer Ernährung und unserem Lebensstil ab. Aus Zellen wird Gewebe, aus Gewebe werden Organe und letztendlich sind wir ein wunder-volles System aus Organen. Wenn wir uns schlecht ernähren nimmt jede Zelle, jedes Gewebe und jedes Organ Schaden. Besonders im Darm kann eine kleine Veränderung sich auf die vielen dort ablaufenden Prozesse auswirken und das ganze System aus dem Gleichgewicht bringen. Das wiederum kann sich negativ auf die Verträglichkeit mancher Lebensmittel auswirken und deshalb Nahrungsmittelunverträglichkeiten hervorrufen.

Ich kenne viele, die bei diesem Thema behaupten, dass es etwas mit Vererbung zu tun hat. Ich glaube jedoch nicht, dass man Nahrungsmittelunverträglichkeiten (und auch vieles Andere) auf Vererbung schieben kann, denn wieso sollen wir etwas vererbt bekommen, das heute so stark zunimmt und das unsere vorigen Generationen nicht kannten?

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Konntest du dir mit einer Ernährungsumstellung helfen?

Wenn ja, dann kannst du stolz auf dich sein, dass du die Wichtigkeit der Ernährung und deines Lebensstils für deine Gesundheit erkannt hast. 🙂

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