Kalter Krieg – Gegen Russland: Polen mobilisiert Bürgerwehren und freiwillige Milizen


Polen mobilisiert

Polens Regierung will die Zusammenarbeit mit Freiwilligen-Milizen und Bürgerwehren verstärken. Die seltsamen Gruppen sollen der polnischen Armee gegen die Bedrohung helfen, die Polen in Russland sieht. Noch ist unklar, ob auch Rechtsradikale unter diesen paramilitärischen Truppen sind.

Ein US-Soldat mit einer Patriot-Rampe im polnischen Sochaczew. Die polnische Regierung will neben den amerikanischen Freunden auch Bürgerwehren in die Landesverteidigung einbinden. (Foto: dpa)

Paramilitärische Gruppen und Schützenorganisationen sollen der Armee in Polen bei der Landesverteidigung helfen. Die Gruppen sowie Schulen mit sogenanntem Wehrkunde-Unterricht schlossen sich am Samstag zu einem entsprechenden Verband zusammen. Es gehe nicht darum, eine «Armee außerhalb der Armee» zu schaffen, sagte Polens nationaler Sicherheitsberater Stanislaw Koziej in Warschau. Die Einbindung ziviler Verteidigungsorganisationen sei aber ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Sicherheit des Landes.

Wie genau die Zusammenarbeit aussehen soll, steht noch nicht fest und soll in den kommenden Monaten bestimmt werden. Auf der Konferenz in Warschau war unter anderem von gemeinsamen Übungen mit Reservisten und der Nutzung militärischer Übungsgelände die Rede.

In der Ukraine kämpfen seit Beginn der Feindseligkeiten rechtsextreme Freischärler an der Seite der regulären Armee. Sie folgen den Befehlen der Armee allerdings nach Gutdünken und haben unter anderem das Minsker Abkommen abgelehnt. Die EU hatte die Umsetzung des Abkommens als Vorbedingung zur Normalisierung der Verhältnisses mit Russland genannt. Was geschieht, wenn die Rechtsextremen das Abkommen brechen, ist nicht bekannt. Von der EU gibt es bis zum heutigen Tag keine Stellungnahme zu den Umtrieben der Neu-Nazis in der Ukraine.

Auch im Baltikum zeigen Rechtsextreme offen ihre Gesinnung. Bei den Gedenkumzügen für die Waffen SS marschieren auch Parlamentarier mit. Die EU hat zur Rückkehr der Rechtsextremen auf die Straßen der baltischen Hauptstädte bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Seit Beginn des Konflikts in der benachbarten Ukraine erleben polnische Gruppen, die in ihrer Freizeit Schießausbildung und militärische Übungen organisieren, wachsenden Zulauf. In Polen sind ungefähr 45 000 Menschen Mitglieder in 120 Organisationen, die Militärübungen, Schießtraining oder Taktikunterricht organisieren.

Geleitet wird der Verband von General Boguslaw Pacek, einem der Berater von Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak. Er sprach von einer «neuen Qualität» der Zusammenarbeit zwischen zivilen Organisationen und dem Verteidigungsministerium.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 22.03.2015

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