Es bedarf nicht mehr als simpler Mathematik um zu verstehen, weshalb die Söldner von Academi (früher Blackwater) in der Ukraine fleißig mitmischen. Eigentümer Monsanto hat mit dem fruchtbaren Schwarzerdeboden eigene Pläne, denen die Rebellen im Osten eben im Weg stehen. Zwei und Zwei macht eben Vier.
Von Marco Maier
CIANicht nur die Oligarchen der Ukraine halten sich ihre eigenen Privatarmeen um ihre Interessen durchzusetzen. Auch der Agrarmulti Monsanto, der vor allem wegen seiner Geschäftspraktiken und dem Fokus auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Fadenkreuz von Umweltschützern, Menschenrechtsorganisationen und Gentech-Kritikern steht, hat seine eigene Privatarmee. Dabei handelt es sich um die Söldnertruppe von Academi, die noch zu Zeiten des Irakkriegs unter dem Namen Blackwater wegen Kriegsverbrechen in die Schlagzeilen geriet.
Wozu braucht ein Konzern denn eine Privatarmee? Diese Frage werden sich so manche Menschen stellen. Betrachtet man sich das Geschäftsmodell des Multis, wird jedoch schnell deutlich, dass so eine schwer bewaffnete Truppe durchaus sinnvoll ist. Immerhin setzt sich der Konzern in vielen Ländern oftmals gegen die Interessen der lokalen Bevölkerung durch und reißt sich einen landwirtschaftlich nutzbaren Boden nach dem anderen unter den Nagel. Nur um dort noch mehr gentechnisch veränderte Pflanzen auszusetzen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Umstand, dass viele ehemalige Mitarbeiter von CIA und den US-Streitkräften nun für den privaten Söldnerdienst arbeiten. Ziel eigener Abteilungen ist es, diverse Nichtregierungsorganisationen zu infiltrieren und auszuspionieren. Insbesondere jene, die sich sehr kritisch gegenüber Monsanto verhalten. Mit den Ergebnissen der Spionageaktionen will man diese Organisationen und deren Frontleute diskreditieren. Allein dafür soll Monsanto jährlich über 100.000 Dollar ausgeben.
Im Hinblick auf die Pläne Monsantos in der Ukraine wird deutlich, weshalb dort die Academi-Söldner aktiv sind: sie sollen für ein schnelleres Ende des Konflikts zwischen Kiew (welches Monsanto unterstützt) und den Rebellen sorgen. Je schneller dies gelingt, umso eher kann sich Monsanto riesige Agrarflächen günstig unter den Nagel reißen. Ein potentielles Milliardengeschäft, für das auch Investitionen in Millionenhöhe in Form von Söldnern getätigt werden.
viaBlackwater/Academi: Monsantos Privatarmee und die Ukraine | Contra-Magazin.